Auf Napoleontour durch die Oberlausitz

Wir erinnern an Geschichte

Tod des Marschall Duroc

Tod des Marschall Duroc. Gemälde: Siegfried Kaden, Markersdorf.

Napoleontour: Ereignisorte um die Schlacht bei Bautzen Mai 1813

Tod des Marschall Duroc in Markersdorf

Gedenkstein Marschall Duroc

Am 23. Mai 1813 starb im Markersdorfer Gut des Bauern Hanspach  (bei Görlitz) der französische Marschall Géraud Christophe Michel Duroc, duc de Frioul, infolge einer am Vorabend vom Hoterberg abgefeuerten russischen Kanonenkugel.  Mit ihm fielen die Generäle Kirchner und Bruyère. Er erlag bereits am 22. Mai 1813 seinen Verletzungen.  

Gedenktafel Marschall Duroc

Duroc verwundet im Bauerngut

Grabstein General Kirchner

Napoleon war erschüttert über den Tod seines Marschalls. Am 23. Mai 1813 unterbrach er ihm zu Ehren die Gefechtshandlungen. Auf dem danebenliegenden Terrain ließ er seine Truppen für einen Tag im Karre (Seitenlänge 1 Km) aufmarschieren.

Karree zu Ehren Marschall Duroc

Gelände des Karrees heute

Die russische Artilleriebatterie, welche am Abend des 22. Mai 1813 die tödliche Kanonenkugel abfeuerte, hatte auf dem Hoterberg südöstlich der Ortslage Holtendorf Stellung bezogen. Dort befindet sich heute das Hotel  Marschall Duroc.  Auf dem Parkplatz steht eine vom Verein Napoleonstraße 1813 Wurschen e. V. angefertigte Informationstafel.  

Hotel Marschall Duroc

Infotafel am Hotel Marschall Duroc

Am Vorabend der Schlacht bei Bautzen

19. Mai 1813: Am Tag vor der Schlacht bei Bautzen kam es im Raum Königswartha zu einem Gefecht zwischen französischen und russisch-preußischen Truppen. Letzteren gelang es, die von Berlin nach Bautzen marschierenden Franzosen zeitweilig aufzuhalten. Im Jahre 1913, zum 100. Jahrestag der Befreiungskriege, wurde an dieser Stelle ein Denkmal errichtet. Mehrere hier befindliche Infotafeln  beschreiben das Ereignis.
Anmerkung: Der auf Säule und Infotafel als 18. Mai 1813 vermerkte Tag des Gefechtes ist falsch. Zudem war Sachsen ab dem 11. Dezember 1806 durch den Frieden von Posen offiziell mit Frankreich verbündet. Demzufolge befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht (wie auf der Tafel dargestellt) französische, sondern preußische und russische Truppen auf feindlichem Gebiet. 

Denkmal auf dem Eichberg bei Weißig

Denkmalschaft

Inschrift am Denkmal

Infotafel am Denkmal Eichberg

Bauern(Napoleon)garten in Kleinwelka

Denkmal in Kleinwelka

Während die Schlacht am Eichberg tobte, saß Napoleon mit seinem Stab in einem Kleinwelkaer Bauerngarten und plante mit seinen Generälen die Schlacht bei Bautzen. In Kleinwelka befindet sich zudem ein Gedenkstein für 23 in der Schlacht gefallene französische und bayrische Soldaten. 

Die Schlacht bei Bautzen

Monarchenhügel

Zar Alexander I, Gemälde George Dawe

Am 19. Mai 1813, einen Tag vor der Schlacht bei Bautzen, standen auf diesem Hügel bei Jenkwitz der russische Zar Alexander I. und der mit ihm alliierte preußische König Friedrich Wilhelm III. und beobachteten / leiteten ihre Truppenaufstellung. Am 20. Mai nutzten ihn die Verbündeten zur Gefechtsfeldbeobachtung, bis schließlich am Abend des 21. Mai Franzosen den Hügel besetzten.

Friedrich Wilhelm III., Gemälde Franz Krüger

Monarchenhügel von Jenkwitz gesehen

Gedenkstein auf dem Monarchenhügel

Infotafel auf dem Monarchenhügel

Blick vom Monarchenhügel nach Südosten

Blick vom Monarchenhügel nach Osten

Kreckwitzer Höhen

Am Nachmittag des 21. Mai 1813 befand sich auf den Kreckwitzer Höhen einer der letzten wehrhaften preußischen Stützpunkte. Besetzt mit Artillerie und Infanterie hielt er dem Ansturm des Feindes stand. Lange allerdings wäre das nicht mehr gut gegangen. Da aber der französische Marschall Ney, statt wie befohlen auf die Kirche in Hochkirch zu marschieren, um den Kessel hinter den alliierten Truppen zu schließen, irrtümlicherweise auf die von Gröditz marschierte, entging Blücher der Vernichtung. Er verließ die Höhen und konnte mit seinen Soldaten ungehindert über das feindfreie Hinterland Richtung Görlitz entkommen. 

Gedenkstein auf den Kreckwitzer Höhen

Infotafel auf den Kreckwitzer Höhen

Stein mit original Kanonenkugel

Steinensemble Kreckwitzer Höhen

Schloss Wurschen

Schloss Wurschen Mitte des 19. Jahrhunderts

Schloss Wurschen heute

Die Schlacht bei Bautzen wird oft auch als Schlacht bei Wurschen (Bataille de Wurschen) bezeichnet. Auf dem Pariser Triumphbogen ist sie ebenfalls unter diesem Namen verzeichnet (siehe Bilder unten). Der Grund: Hier im Schloss befand sich während der Gefechtshandlungen der Stab der preußisch-russischen Truppen.  Auch Napoleon war dieses Schloss nicht unbekannt. Nach der Unterzeichnung des Tilsiter Friedens übernachtete er hier auf der Rückfahrt von da nach Paris vom 16. zum 17. Juli 1807.

Arc de Triumph in Paris

Inschriften auf dem Arc de Triumph

Ereignisorte Baruth, Gleina, Malschwitz

Im Zusammenhang mit der Schlacht bei Bautzen gibt es zahlreiche kleinere Ereignisorte, die man heute noch besichtigen kann. So zum Beispiel war Baruth am 20./21. Mai 1813 das Zentrum der Schlacht bei Bautzen. Mehrmals wechselten die Kriegsparteien und zerstörten den Ort fast vollständig. Auch der Windmühlenberg in Gleina war am 21. Mai 1813 eine strategisch wichtige Höhe. Sowohl preußisch-russische als auch französische Soldaten hatten es auf ihn abgesehen und erstürmten wechselseitig seinen Gipfel.  Oder an den Teichen zwischen Malschwitz und Plißkowitz: Hier stand am 21. Mai 1813 eine französische Artilleriebatterie und beschoss die Kreckwitzer Höhen.

Ehemaliges Rittergut Baruth

Windmühlenberg Gleina

Teich bei Malschwitz in der Oberlausitz

Napoleontour: Ereignisorte August 1813

Napoleon in Zittau und Lückendorf

Am 19. August Vormittags um 10 Uhr traf Napoleon in Zittau ein. Er vermutete, dass die am 10. August an der Seite der Alliierten in den Krieg getretenen Österreicher über den Lückendorfer Pass auf Zittau zumarschieren würden. Er setzte seine Hauptarmee in Bewegung und drang bis Gabel vor. Mehr dazu hier.

Napoleon auf der Fürstenhöhe Lückendorf

Schanzen bei Oberseifersdorf

Einige Tage bevor Napoleon in Zittau eintraf, hoben die Franzosen Schanzen bei Oberseifersdorf aus. Anlass war ebenfalls der Eintritt Österreichs in den Krieg gegen die napoleonischen Truppen. Noch heute bezeichnen die Einheimischen diese Höhe als Schanzenberg.  Ein Blick nach Süden, Osten und Westen verdeutlicht die hervorragende taktische Lage des Berges. Ein gut gewählter Ort!

Blick auf den Schanzenberg bei Oberseifersdorf

Blick vom Schanzenberg nach Süden ins Zittauer Gebirge

Blick vom Schanzenberg nach Osten Richtung Tagebau Turow

Blick vom Schanzenberg Richtung Westen

Napoleontour: Ereignisorte September 1813 im Vorfeld der Völkerschlacht

Gefecht am Wohlaer Berg und danach

Am 04. September entwickelte sich am Wohlaer Berg (bei Löbau) ein Gefecht zwischen preußischen und französischen Kräften. Hartnäckig verteidigte Major Hiller von Gärtringen mit seinem Bataillon die Stellung, um den Rückzug der eigenen Truppen zu decken. Napoleon selbst übernahm die Führung des Angriffs – doch vergebens! In der Nacht zum 05. September zogen die Verteidiger nach erfüllter Aufgabe im Schutze der Dunkelheit ab.

Franzosen stürmen den Wohlaer Berg 

Wohlaer Berg bei Löbau

Gedenkstein in Wohla

Gutshaus Glossen

Während das Gefecht am Wohlaer Berg tobte, überwanden Teile der Schlesischen Armee unter Marschall Blücher das Löbauer Wasser am Ort der Gemauerten Mühle Bellwitz über 3 Feldbrücken. Vom 04. zum 05. September 1813 biwakierten die Truppen auf der Wiese hinter dem Anwesen (siehe Verein Napoleonzeit1813 e. V.). Marschall Blücher zog mit seinem Stab während dieser Gefechtshandlungen im Gutshaus Glossen ein.  

Lazarett in Spittel

Am nächsten Tag – es war der 05. September 1813 – ritt Napoleon über den Wohlaer Berg, um zu erkunden, warum sich die Verteidiger dort halten konnten. Am selben Tage besuchte er seine während des Gefechtes verwundeten Soldaten im Lazarett Spittel. Der sogenannte Tillichhof existiert noch heute. Davor steht ein kleiner Gedenkstein, der an die Ereignisse jener Septembertage erinnert. 

Tillichhof heute

Gedenkstein am Tillichhof

Am späten Nachmittag des 05. September 1813 traf sich Napoleon mit seinem Generalstab in der Pfarre Kittlitz und legte dort eine Rast ein. 

Gedenkstein an der Gemauerten Mühle

Rast in der Pfarre Kittlitz

Pfarre Kittlitz heute

Strohmberg

Strohmberg bei Weißenberg

Am 05. September 1813 hielten  Teile des russischen Korps von General Illarion Wassiljewitsch Wassiltschikow den Strohmberg zwischen Löbau und Weißenberg besetzt.

Gefecht in Ebersdorf

Am 9. September 1813 marschierten russische Truppen von Bernstadt kommend gegen Löbau. In diesem Zusammenhang griffen sie das von Polen besetzte Ebersdorf an. Von der Herwigsdorfer Straße aus beschossen sie das Dorf und zwangen nach hartnäckigen Kämpfen den mit Napoleon verbündeten Gegner zum Rückzug.

Dorfstraße Ebersdorf

Blick auf Ebersdorf von der Herwigsdorfer Straße

Denkmal am Stadion Löbau

Denkmal in Ebersdorf

Infotafel am Denkmal

Nahe des Städtchens Bernstadt biwakierten russische Soldaten um den 9. September auf einer Höhe. Dieser Ortsteil von Bernstadt trägt noch heute, genau wie die sich hier befindliche Gaststätte, den Namen „Russen“.  

Ortseingangsschild Russen

Gaststätte Zum Russen

Gaststättenschild

Napoleonbrücken

Bereits mit Gründung der Rheinbundstaaten ließ Napoleon Brücken entlang der Via Regia anlegen, um die Wege nach Osten auszubauen. Reste dieser nach 1806 errichteten Brücken sind auch (versteckt) in der Oberlausitz vorhanden.

Napoleonbrücke über das Reichenbacher Wasser

Napoleonbrücke über die Spree bei Niedergurig

Versteckte Gedenksteine in der Oberlausitz

Gedenkstein für erschossene polnische Husaren in Eibau, nähe Bahnhof

Gedenkstein für erschossene polnische Husaren in Eibau, nähe Bahnhof

Gedenkstein für erschossene polnische Husaren zwischen Löbau und Kittlitz an der Alten Kittlitzer Straße

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Napoleontour und Bücher aus der Oberlausitz auf Pinterest anschauen

Möglich ist auch eine Stadtführung in Löbau, eine Führung auf den Löbauer Berg und durch die ehemalige Jägerkaserne Löbau

Gemälde: Michael Franke, Ebersbach

Bücher aus der Oberlausitz: arndkrenz.de